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24.09.2020

Klimawandel und Wasserversorgung

Ein gelungenes Projekt, das dem regionalen Wasserschutz dient, ist das WaKli-Brot. Dies fanden die Teilnehmer des 34. Wasserkolloquium im Konzerthaus auf ihren Plätzen vor. Der Blick der Fachreferenten war jedoch ernüchternd: Der Klimawandel stellt Wald und Wasserwirtschaft vor neue Herausforderungen.

Klimawandel und Wasserversorgung

Das Trinkwasserkolloquium ist ein Forum, bei dem Bürgermeister, Wassermeister, Behördenvertreter, Wissenschaftler und badenova-Vertreter aktuelle Themen aus der Trinkwasserversorgung diskutieren. „Die Wasserversorgung darf nicht zum big business verkommen, das die Nachhaltigkeit außer Acht lässt. Und es ist auch nicht statthaft, dass die Mineralwasserkonzerne zusehends Zweifel an der hohen Qualität unseres Trinkwassers streuen“, so Mathias Nikolay, Vorstand badenova, in seiner Eröffnungsrede.

Dass die hiesige Trinkwasserversorger weitsichtig aufgestellt sind und nach interkommunalen Lösungen suchen, demonstrierte Klaus Rhode, Leiter Wasser/Abwasser, anhand des Projekts Trinkwasserleitung Breisach-Ihringen-Merdingen. Sie sind seit Jahresanfang ans badenova-Wasserwerk in Hausen an der Möhlin angeschlossen und stehen trinkwassertechnisch auf zwei Beinen.

Die Kommunen im Land müssen sich zum einen an den Klimawandel anpassen, so Prof. Dr. Hartmut Fünfgeld, Lehrstuhl für Geographie des Globalen Wandels an der Universität Freiburg, aber auch gemeinsam Strategien entwickeln, wie Kohlendioxid-Emissionen gesenkt werden können. Er zeigte gelungene Beispiele von klimaresilienten Stadtplanung, die das Grün selbst in Großstädte zurückbringen. Wie sehr der Wald in der Region leidet, zeigte der Vortrag von Dr. Heike Puhlmann von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg in Freiburg: Die größten „Baumpatienten“ seien derzeit die Nadelbäume Tanne und Fichte, doch auch Buche und Eiche seien zusehends gestresst durch die starken Trockenheiten. Je gestresster die Pflanzen, desto anfälliger sind sie für Borkenkäfer und andere Schadinsekten. Selbst Laien, die in der Corona-Zeit den Waldspaziergang schätzen gelernt hätten, erkennen dies sofort.

Dass auch das Land einen Masterplan entwickelt, legte Dr. Katrin Ilg vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft aus Stuttgart dar. Fazit der Veranstaltung war u.a., dass eine starke Vernetzung – global wie regional – wichtig ist, um den Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.

Programm und Vorträge zum Download:

Programm Wasserkolloquium 2020

Masterplan Wasserversorgung Baden-Württemberg

Auswirkungen auf die Waldbewirtschaftung

Lokale Strategien zur Kimawandelanpassung für Kommunen und Landkreise

Interkommunale Vernetzung zur Absicherung der Wasserversorgung