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01.12.2016

Beleuchtung von morgen

Die Straßenbeleuchtung der Zukunft ist mehr als nur hell. Sie ist intelligent, individuell, flexibel und zudem effizient. Die Netztochter des regionalen Energie- und Umweltdienstleisters badenova macht das bereits heute möglich: Sie installierte auf dem Hauptparkplatz am Standort Freiburg eine Musteranlage, die moderne LED-Technik mit einem intelligenten Lichtmanagementsystem kombiniert. Aufgrund seiner Vorbildfunktion erhält das Projekt Förderung durch den badenova Innovationsfonds für Klima- und Wasserschutz.

Jede einzelne Leuchte kann über die Software individuell gesteuert, überwacht und gedimmt werden
Jede einzelne Leuchte kann über die Software individuell gesteuert, überwacht und gedimmt werden

Immer mehr Kommunen ersetzen ihre herkömmliche Straßenbeleuchtung durch LEDs. Sie sind wartungsarm, energieeffizient, langlebig und zugleich klimafreundlich. Zwar bieten LED-Beleuchtungssysteme bereits heute neue, innovative Wege der öffentlichen Beleuchtung, doch wie wäre es, wenn man online überprüfen könnte, wie viel Energie jede einzelne Straßenleuchte verbraucht, welche repariert werden muss und individuell je nach Tageszeit, Wetter und Standort die Helligkeit steuern könnte?

Bei der Pilotanlage der bnNETZE GmbH ist dies bereits heute möglich. Zum Einsatz kommt ein web-basiertes Telemanagementsystem namens City Touch der Fima Philips. Durch diese Art der intelligenten Lichtsteuerung kann die Beleuchtung nicht nur in Echtzeit kontrolliert und damit optimal gewartet, sondern auch durch die bedarfsgerechte Steuerung der Energieverbrauch reduziert werden. „Diese Kombination aus LED-Leuchten und Lichtmanagementsystem macht es möglich, jede Straßenleuchte individuell anzusteuern und zu überwachen.“, erläutert Rolf Fien, Leiter Netzkunden-Beleuchtung bei bnNETZE. „Anstatt die Laternen wie bisher nur ein- und ausschalten zu können, können wir das Licht jeder einzelnen Leuchte stufenlos dimmen und damit bedarfsgerecht je nach Tageszeit und Wetter regulieren.“

Damit bietet sich nicht nur ein Höchstmaß an Lichtkomfort und Beleuchtungsqualität, sondern auch großmögliche Sicherheit, denn eine defekte Leuchte meldet ihren Ausfall direkt per Funk über eine zentrale Online-Schnittstelle. Auf diese Weise lassen sich auch der aktuelle Energieverbrauch sowie die Leistung jeder einzelnen Straßenleuchte in Echtzeit überwachen und protokollieren. Die Aufzeichnung von Brennstunden und Dimmwerten macht es zudem möglich Wartungsarbeiten langfristig vorauszuplanen.
„Mit der Lichtsteuerung auf Knopfdruck lassen sich nicht nur Betriebskosten senken, sondern auch die Umwelt profitiert durch den reduzierten Energieverbrauch“, bestätigt Anke Held vom badenova Innovationsfonds für Klima- und Wasserschutz. „Die Kombination aus LED-Technik und Lichtsteuerungssoftware eröffnet nicht nur Kommunen, sondern auch Firmen ganz neue Möglichkeiten ihre Außenbeleuchtung bedarfsgerecht und effizient einzusetzen.“ Im Vergleich zu einfacher LED-Technik kann in Kombination mit einer Lichtsteuerungssoftware der Stromverbrauch um bis zu 35 Prozent reduziert werden.

Aber auch den Bürgern bietet diese neue Art der Straßenbeleuchtung ein Höchstmaß an Sicherheit: Beispielsweise können die Straßenleuchten mit Bewegungssensoren ausgestattet werden. Nimmt der Sensor eine Bewegung wahr, erhöht er automatisch seine ursprüngliche Helligkeit von beispielsweise 30 Prozent auf 100 Prozent. Das Licht begleitet den Passanten, Fahrrad- oder Autofahrer auf seinem Weg durch die Stadt. Vor ihm erhellt der Weg, hinter ihm dimmen sich verzögert die Straßenleuchte automatisch wieder ab. Über die Lichtmanagementsoftware kann die Straßenbeleuchtung tages- und zeitgenau gesteuert werden. bnNETZE hat ihre Musteranlage auf dem Mitarbeiterparkplatz beispielswiese so programmiert, dass sie abends, wenn die Mitarbeiter den Arbeitsplatz verlassen, auf 100% Leistung eigestellt sind. Ab 20 Uhr werden in zwei Zeitstufen die Leuchten auf 50 Prozent Lichtleistung gedimmt und automatisch ab 6 Uhr morgens schrittweise wieder auf volle Leistung hochgefahren. Damit steht das Licht genau dann zur Verfügung, wenn es gebraucht wird. Durch diese einfache Maßnahme konnten im letzten Jahr bei der Testanlage ca. 3.200 Kilowattstunden Strom gespart werden, was einer Einsparung von ca. 1,9 Tonnen CO2-Ausstoß bedeutet.
Den technischen Möglichkeiten sind dabei kaum Grenzen gesetzt: Ob Notruftaste, WLAN-Hotspot oder Sensoren für Feinstaubmessungen und Fahrzeugzählungen – die intelligenten Straßenleuchten können je nach den Bedürfnissen der Stadt und Bürger aufgerüstet werden.

Wie flexibel die Steuerungssoftware einsetzbar ist, zeigt sich bei der Musteranlage in Freiburg. bnNETZE hat auf dem Parkplatz bewusst 30 Straßenleuchten unterschiedlicher Anbieter installiert, die alle kompatibel mit dem City Touch System steuerbar sind. Um diese Straßenbeleuchtung der Zukunft Kommunen und Firmen vorzustellen, bietet bnNETZE Begehungen des Leuchtparks an.